„Dein Bachelor kann warten, der Wald nicht“


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Informationsveranstaltung zu den Rodungen im Hambacher Forst

Seit 2012 besetzen Leute im Hambacher Forst Bäume und leben dort. Sie werden bei Rodungen geräumt und strafrechtlich verfolgt. Ab Oktober 2018 gilt es, weitere Rodungen zu verhindern. Neben Unterstützung und Solidarität im Kampf gegen diesen Raubbau zu Gunsten der klimaschädlichsten Art der Energiegewinnung fordern sie dazu auf, mit ihnen im Wald zu leben.
Slogans wie „Dein Bachelor kann warten, der Wald nicht“ vermitteln zeitliche Dringlichkeit, lassen aber auch durchklingen, dass hierzulande der oder die Einzelne die Möglichkeit hat zu entscheiden und zu gewichten, was lebensmäßig welche Bedeutung haben soll.

Im „Rheinischen Braunkohlerevier“ gelegen, ist der Hambacher Forst einer der ältesten Wälder, die es in Westeuropa noch gibt. Bis zu 12.000 Jahre alt weist er in Teilen Urwaldqualität auf. Es ist ein besonders
schützenswerter Lebensraum für viele Arten, so sind dort z. B. Wochenstubenkolonien der streng geschützten Bechsteinfledermaus zu finden. Seit 1977 wird dieser wertvolle Waldbestand gerodet und zusammen mit der jeweils verplanten Erdoberfläche zu Gunsten des
Braunkohleabbaus abgegraben. Die dafür erforderlichen Zulassungen werden der RWE Power AG als bergbaurechtliche Zulassungen (Rahmen- und Hauptbetriebspläne) erteilt. Umweltverbände protestieren und prozessieren seit Jahren gegen deren Erteilung.
Bewohner von Ortschaften, die verschwinden sollen, wehren sich gegen ihre Umsiedlung und Enteignungen.

Am 15.6.2018 berichtet in der Veranstaltung ein Waldbesetzer aus dem Hambacher Forst. Neben Klimaschutz, der Brutalität des Braunkohletagebaus und den damit verbundenen ökonomischen Interessen soll auch diskutiert werden, welche Handlungsmöglichkeiten offen stehen und welche Ideen und Erfahrungen widerständiges Leben heute tragen können.